, AH

Interview mit Schwingerfans

Interview mit Schwingerfans aus den Reihen der Musikgesell-schaft Lotzwil

André Hürzeler (MGL) befragte nach dem letzten Geburtstagsständli im Alterszentrum Lotzwil, die 3 "Schwingerfans" Ernst Wenger, Fabienne Contini und Silvia Weyermann, zum aktuellen Thema Schwingen.


v.l.n.r: André Hürzeler, Ernst Wenger, Fabienne Contini und Silvia Weyermann

MGL: Ernst, seit wann beschäftigst Du Dich mit dem Thema Schwingen?
Ernst: Ich hatte schon in der Schulzeit geschwungen.

MGL: Somit bist Du also auch schon selber im "Ring" gestanden?
Ernst: Ja, ich hatte auch ab und zu sogar Preise gewonnen.

MGL: Wieviele Schwinganlässe besuchst Du pro Jahr? Welches sind "Muss-Termine"?
Ernst: So um die 10 Anlässe werden es wohl sein. Vorwiegend sind es regionale Anlässe, aber auch Brünig und Schwägalp dürfen nicht fehlen.


Hanspeter "eitschpi" Pellet und Christian "Chrigu" Stucki.

MGL: Was macht Deiner Meinung nach die stark zunehmende Faszination zu diesem Sport für den Besucher aus?
Ernst: Es ist eine sehr athletische Sportart, es geht heute viel offensiver zu, vor allem die jungen Schwinger "gehen ran". Schwingen ist in den Medien präsenter geworden und somit auch bekannter.

MGL: Wieso begeistern sich immer mehr Junge für diese Sportart?
Ernst: Am besten die jungen Fans selber fragen. In der Musikgesellschaft Lotzwil gibt es 2 junge Frauen, die ich auch regelmässig im Publikum antreffe.

MGL: Fabienne und Silvia, Ihr seid auch immer öfters unterwegs zu den "bösen Buben" und warum?
Silvia: Da gibt es verschiedene Gründe, einerseits über die Familie, meine Brüder Florian und Michael Weyermann sind beide Schwinger. Florian ist aktuell der Sieger des Bernisch Kant. Nachwuchsschwingertag in Büren a.A. vom 14.08.10. Es ist eine Einzelkampfsportart und nach 6 Minuten weiss man, ob dein Favorit gewonnen hat oder nicht. Zudem sind das "äbe no Manne".
Fabienne: Diese Schwingfeste sind urchig, man hat Kontakt zwischen alt und jung, jeder spricht mit jedem.

MGL: Wer von Euch war am "Eidgenössischen Schwingfest in Frauenfeld?
Ganz klar alle Drei. Das war ein echter Pflichttermin.


Fabienne, Ernst und Silvia

MGL: Was ist so besonders an einem "Eidgenössischen Schwingfest"?
Alle Drei: Alles Drumherum, Atmosphäre, Stimmung.
Silvia: Als Hanspeter Pellet seine Schwingerhosen nach dem letzten Kampf auszog, in die Luft warf und so seinen Rücktritt bekanntgab, das war Gänsehaut. Standing ovation von 47'000 Besucher, da wurden bei vielen die Augen feucht. Solche Emotionen zu erleben, das ist schon etwas Tolles.

MGL: Beide sind gelernte Metzger, beide haben im Mai Geburtstag. Die Frage aller Fragen muss natürlich noch gestellt werden: Bist Du Ernst Wenger mit dem amtierenden Schwingerkönig Kilian Wenger verwandt?
Ernst: (Lacht) Ich bin noch in den Abklärungen, ich glaube jedoch eher nein. ;-)


Der amtierende Schwingerkönig Kilian Wenger

MGL: Was steht als nächstes auf dem Programm?
Ernst: Für dieses Jahr ist wohl Pause. Nächstes Jahr werde ich sicher das "Unspunnen-Schwinget" besuchen.
Fabienne und Silvia: Am 12. September steht bei uns noch die "Lueg-Schwinget" auf dem Programm.

MGL: Vielen Dank für das Interview.

InfoBox:
Schwingen als Schweizer Nationalsport fand seinen Anfang im 13. Jahrhundert.
In der Suchmaschine Google werden mit dem Suchbegriff "Schwingen" über 4,4 Mio Ergebnisse angezeigt. Im Vergleich "Blasmusik" mit knapp 650'000 Ergebnisse.